Kultur als Wachstumstreiber für den Städtetourismus außerhalb der Hochsaison

23.9.2025
Foto: VisitOdense

Ein neues Projekt soll die Zahl der Übernachtungen und den Umsatz durch internationale Gäste in Dänemarks vier größten Städten außerhalb der Hochsaison steigern – mit besonderem Fokus auf den Kulturtourismus, der hier großes Potenzial hat.

Warum sollten internationale Kulturtourist:innen Aalborg, Aarhus, Odense oder Kopenhagen besuchen? Genau das soll ein neues gemeinsames Projekt der vier Städte nun noch deutlicher herausarbeiten. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der kulturellen Profile und Kulturangebote, um internationale Gäste insbesondere außerhalb der Hauptsaison gezielter anzusprechen. Das Projekt mit dem Titel Kultursignatur der Städte wurde soeben mit 4,89 Millionen DKK vom dänischen Wirtschaftsförderungsrat gefördert. 

„Ich freue mich, dass der Wirtschaftsförderungsrat das Potenzial des Kulturtourismus in den Städten ebenfalls sieht. Der Kulturtourismus spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der nationalen Wachstumsziele im Tourismus. Daher ist es erfreulich, dass wir nun gezielt daran arbeiten können, die kulturellen Profile und Angebote der Städte weiterzuentwickeln – um das Wachstumspotenzial auszuschöpfen und gleichzeitig einen Mehrwert für die lokale Bevölkerung zu schaffen“, sagt Søren Tegen Pedersen, Vorsitzender von Dansk Storbyturisme und Geschäftsführer von Wonderful Copenhagen. 

Starker internationaler Wettbewerb 
Der Kulturtourismus bietet enormes Potenzial: Weltweit wird mit einem jährlichen Wachstum von 14,4 % bis 2033 gerechnet (Trendanalyse Kulturtourismus, Bark Rådgivning, 2024). Doch der internationale Wettbewerb ist intensiv – viele andere Destinationen investieren gezielt in ihre kulturellen Angebote. Ein zentrales Ziel des Projekts ist es daher, die kulturellen Alleinstellungsmerkmale der vier Städte herauszuarbeiten und auf dieser Basis attraktive Kulturangebote zu entwickeln. 

Stabiles Fundament 
Kultursignatur der Städte knüpft an das Vorgängerprojekt Cities for Culture an, das in den letzten drei Jahren die kulturellen Profile der dänischen Großstädte geschärft und die Zusammenarbeit zwischen Kultur- und Tourismusakteur:innen im ganzen Land gestärkt hat. Im Rahmen des Projekts wurden zahlreiche ikonische Kulturformate entwickelt. 24 Partner haben gemeinsam neue, nachhaltigere Kulturprodukte mit internationaler Attraktivität geschaffen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem Wissensaustausch – etwa durch den MOSAIK-Podcast und die digitale Plattform MOSAIK, die heute als zentrale Anlaufstelle für Inspiration, Praxisbeispiele und Tools für Kultur- und Erlebnisakteur:innen dient. 

Die Zusammenarbeit hat zur Entwicklung von 30 neuen Kulturprodukten geführt – die meisten davon mit klarem Fokus auf Nachhaltigkeit. Gleichzeitig wurde das Netzwerk lokaler Kulturakteur:innen gestärkt, was den Erfahrungsaustausch und die Entwicklung gemeinsamer Lösungen zwischen den Städten erleichtert hat. Auch die internationale Vermarktung des dänischen Kulturtourismus hat von Cities for Culture profitiert. Analysen und Daten haben zudem eine solide Grundlage für die Entwicklung relevanter, attraktiver Angebote für einheimische und internationale Gäste geschaffen. 

Mit über 700 Teilnehmenden an Weiterbildungen und Netzwerktreffen hat das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Geschäftsentwicklung und Internationalisierung im Kultursektor geleistet. Insgesamt hat Cities for Culture ein stabiles Fundament geschaffen, um Kultur künftig noch stärker als Wachstumstreiber für den Städtetourismus zu nutzen – auch außerhalb der Hochsaison. 

„Cities for Culture war für unsere Arbeit im Kulturtourismus ein wichtiger Meilenstein. Kultur spielt eine große Rolle für den Städtetourismus, deshalb ist ihre Stärkung entscheidend für die Attraktivität der Städte. Besonders freut mich, dass wir durch das Projekt viel Wissen sammeln und teilen konnten – um gemeinsam, landesweit, die Kultur zu stärken“, sagt Søren Tegen Pedersen. 

Große Ambitionen für nachhaltige Wirkung 
Wenn das Projekt in drei Jahren abgeschlossen ist, erwartet Dansk Storbyturisme, ein klareres Bild davon zu haben, was jede Stadt individuell leisten kann – und was die dänischen Großstädte als Einheit ausmacht. Die Städte sind Wachstumsmotoren für viele Ziele der nationalen Tourismusstrategie. Das Projekt soll neue Erkenntnisse und Ideen liefern, wie sich das Ziel von 200 Mrd. DKK jährlichem Tourismusumsatz nachhaltiger erreichen lässt – und wie der Anteil an Übernachtungen außerhalb der Hochsaison auf 70 % steigen kann. 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: 
Rie Søgaard Jensen, Leiterin des Sekretariats, Dansk Storbyturisme, rsj@woco.dk